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Der Fund - Bernhard Aichner

 

Hallo ihr BĂŒchernasen!

 

Da wir  gerade umziehen und sich das Chaos, wie ich empfinde, immer mehr ausbreitet haben wir gerade Besuch von meinen Eltern, die uns helfen ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen 😉 Am Sonntag lagen alle komplett mĂŒde vor dem Fernseher, mein Freund lag ohnehin krank im Bett und ich hatte gerade „ATME“ von Judith Merchant ausgelesen. Draußen war es richtig kalt, auch MĂ€x rĂŒhrte sich keinen Zentimeter und ich hatte Lust auf einen richtig guten österreichischen Krimi. Da  sich mein ganzer SUB in einer der tausend Kisten versteckte, habe ich ein bisschen durch die iBooks-Bibliothek gestöbert und bin auf „der Fund“ von Bernhard Aichner gestoßen. Ein paar Tage zuvor hatte ich ganz neugierig die Leseprobe geöffnet, denn eigentlich bin ich nach der Toten-Triologie von Herrn Aichner, seinen BĂŒchern gegenĂŒber, eher skeptisch. Als ich 2014 den ersten Teil seiner Triologie gelesen habe, war ich richtig enttĂ€uscht. Die SĂ€tze waren so kurz, dass sogar mein Freund, der einen kurzen Blick auf das Buch geworfen hatte, gefragt habe was ich denn da lese. Da mich die Geschichte allerdings gereizt hatte, habe ich den zweiten Teil im darauf folgenden Jahr auch noch gelesen. Da war es dann aber die Geschichte, die mir so surreal und grotesk vorkam, die mich dazu brachte, dass ich den dritten Band absolut nicht mehr lesen wollte.

Kurzum, wenn mich jemand nach der Triologie gefragt hatte, habe ich bis dato nur abgewunken. Aber „der Fund“, so bewies schon die Leseprobe, ist anders.

 

Bernhard Aichner hat seine Vorliebe fĂŒr kurze SĂ€tze in eine ErzĂ€hlweise eines Interviews beziehungsweise in eine Befragung durch einen Polizisten der Mordkommission verpackt. Durch diese Art der ErzĂ€hlung, die sich pro Kapitel mit einer normalen ErzĂ€hlung abwechselt, kommen einem die ungewohnten, (oder fĂŒr mich ungewohnten,) kurzen SĂ€tzen weniger "schlimm" vor.

 

Das wirklich interessante allerdings, ist die Geschichte. Lieber Herr Aichner, ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, die Geschichte war wirklich sehr einfallsreich. Es geht um das Leben der Rita Dalek, deren Leben ziemlich trist und trostlos erscheint. Ihr Mann ist Alkoholiker, ihr Kind ist sehr frĂŒh gestorben und diese Erlebnisse haben natĂŒrlich Spuren hinterlassen. Jeder Tag scheint von der gleichen Trostlosigkeit geprĂ€gt, bis sie eines Tages in dem Supermarkt in dem Rita arbeitet, einen Fund macht, der ihren Atem anhalten lĂ€sst. Anfangs ist Rita skeptisch und zögert, weiß nicht wie sie mit der Entdeckung umgehen soll, bis sie schlussendlich alles auf eine Karte setzt. Rita ahnt noch nicht, dass diese Entscheidung ihr Leben auf den Kopf stellen wird und mit ihrem Mut ihren Tod herausfordert.

 In Ritas Geheimnis weiht sie außerdem ihre einzige Freundin Gerda ein. Eine an Krebs erkrankte 70-jĂ€hrige ehemalige Richterin, die Rita pflegt und die ihr nicht nur mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern durch Ritas Erlebnisse und ErzĂ€hlungen ĂŒber den Fund selber mutig wird und dadurch ein bisschen mehr Lebensmut und Lebensfreude in beider Leben bringt. Eine Freundschaft, deren Freundschaftsbeweis ĂŒber den Tod hinausgehen soll.

 

Parallel zu den Kapiteln die im PrĂ€sens geschrieben sind, ab und zu von Ritas Gedanken geprĂ€gt, wird die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzĂ€hlt und zwar anhand der eben schon angesprochenen Interviews durch einen Polizisten. Er versucht herauszufinden, wieso Rita Dalek ermordet wurde. Durch seine sehr provokante, teils korrupte Art, stĂ¶ĂŸt er auf viele Geheimnisse. Man ist wirklich ĂŒberrascht, was mit Fortschritt der ErzĂ€hlung alles ans Licht kommt und der Leser fliegt vor lauter Neugier nur so durch die Seiten.

 

 

Das Buch ist wirklich sehr zu empfehlen und aufgrund der wenigen Seiten auch schnell durchgelesen. Ich wĂŒnsch euch viel Spaß beim Lesen und bin gespannt auf eure Meinung.

Alles Liebe und kommt gut ins Wochenende!

Ann-Christin

 

Erschienen im btb Verlag/Randomhouse: https://www.randomhouse.de/Buch/Der-Fund/Bernhard-Aichner/btb-Hardcover/e535910.rhd

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